Symptome und mögliche Behandlung von Grauem Star
Das typische Symptom dieser Erkrankung ist die getrübte Augenlinse, die zu einer verschleierten Sicht führen kann. Unbehandelt kann der Graue Star zu einer Erblindung führen – nicht umsonst ist der sogenannte Katarakt verantwortlich für über 40 Prozent aller Erblindungen weltweit. Häufig sind Patienten ab einem Alter von 60 Jahren betroffen, nur in Ausnahmefällen erkranken jüngere Personen daran.
Eine Behandlung der Erkrankung im Sinne einer Heilung der natürlichen Linse ist nicht möglich. Jedoch wird seit circa 40 Jahren erfolgreich das Verfahren der Linsenimplantation angewandt. Dabei erfolgt ein Tausch der getrübten Linse gegen eine künstliche neue Linse. Hierbei können entweder Multifokallinsen oder Monofokallinsen zum Einsatz kommen. Beide Optionen haben ihre spezifischen Vorteile und Anwendungsbereiche.
Was ist der Unterschied zwischen Monofokallinsen und Multifokallinsen?
Im Zusammenhang mit der Behandlung des Grauen Stars kommen zwei verschiedene Arten von Linsen zum Einsatz: Monofokallinsen und Multifokallinsen. Beide haben das Ziel, die getrübte natürliche Linse zu ersetzen und so die Sicht des Patienten zu verbessern.
Viele Patienten stehen dann vor der Entscheidung einer Multifokallinsen- oder Monofokallinsen-Implantation. Der Unterschied zwischen beiden besteht, wie der Name schon sagt, in der Anzahl der Brennpunkte der künstlichen Linse.
Monofokallinsen bieten eine gute Sicht nur in der Ferne und werden in manchen Fällen von der Krankenkasse übernommen. Sie erfordern jedoch trotzdem eine Sehhilfe für den Nahbereich. Multifokallinsen ermöglichen hingegen scharfes Sehen in allen Entfernungen, wodurch keine Brille mehr nötig ist – ideal für aktive Menschen.
Monofokallinse: 1 Brennpunkt & scharfe Sicht auf Entfernung
Die Monofokallinse arbeitet mit einem einzigen Brennpunkt – abgeleitet vom griechischen „mónos“ = „einzig, allein“. Damit ist die auch Einstärkenlinse genannte Linse vor allem für die Weitsicht optimiert. Sie funktioniert ähnlich der Sehstärke einer einfachen Brille, die auch nur über einen Brennpunkt verfügt. Dadurch wird zum Beispiel bei Arbeiten auf kurzen Distanzen nach der Implantation einer Monofokallinse eine Lese- oder Gleitsichtbrille nötig. Zudem ist es mit der Monofokallinse nicht möglich, eine Hornhautverkrümmung auszugleichen.
Vorteile der Monofokallinse
- Für klare Sicht in der Ferne: Monofokallinsen bieten gute Sehqualität für die Ferne, ideal für Patienten, die nur diese benötigen.
- Kostenübernahme durch die Krankenkassen: Die Behandlung mit Monofokallinsen wird in manchen Fällen von der Krankenkasse übernommen, was sie zu einer kostengünstigen Option macht.
- Gesteigerte Bildqualität: Besonders in schwach beleuchteten Umgebungen und bei schlechten Lichtverhältnissen bieten Monofokallinsen eine verbesserte Sehqualität.
- Besserer Kontrast bei Weitsicht: Der Kontrast bei der Fernsicht kann mit Monofokallinsen besonders klar und deutlich sein.
Abhängigkeit von Sehhilfen für den Nahbereich: Jedoch sind Patienten mit Monofokallinsen im Nahbereich weiterhin auf eine Sehhilfe angewiesen.
Für wen sind Monofokallinsen geeignet?
Eine Monofokallinse ist eine geeignete Wahl für Patienten, die nach der Operation des Grauen Stars eine klare Sicht in einer festen Entfernung bevorzugen. Wenn jemand beispielsweise hauptsächlich eine scharfe Fernsicht benötigt und die Nutzung einer Lesebrille für Aktivitäten im Nahbereich akzeptieren kann, könnte eine Monofokallinse eine passende Lösung sein.
Multifokallinse: Mehrere Brennpunkte für scharfe Sicht
Die Multifokallinse hat gegenüber der Monofokallinse den entscheidenden Vorteil, dass sie mit mehreren Brennpunkten arbeitet. Das bedeutet, dass sie unterschiedliche Sehbereiche abdecken, wie Fern-, Mittel- und Nahsicht. Sie ermöglichen einen nahtlosen Übergang zwischen diesen Zonen, sodass Sie ohne scharfe Übergänge sowohl in der Nähe als auch in der Ferne gut sehen können.
Die Kosten für die Implantation von Multifokallinsen werden in der Regel von gesetzlichen Krankenkassen nicht übernommen. Allerdings entscheiden sich viele Patienten auch unter der Berücksichtigung finanzieller Gesichtspunkte für die Multifokallinsen-Implantation. Denn abgesehen von dem enormen Zugewinn an Lebensqualität sind nach der Behandlung in aller Regel keine weiteren Sehhilfen und insbesondere keine teuren Gleitsichtbrillen mehr notwendig.
Vorteile der Multifokallinse
- Fließender Übergang zwischen Fern- und Nahsicht: Der Übergang zwischen Fern- und Nahsicht wird durch Multifokallinsen sanft und natürlich, was das Seherlebnis verbessert.
- Erweiterte Tiefenschärfe in mittlerer Entfernung: Multifokallinsen bieten einen Bereich mit verbesserter Tiefenschärfe, der besonders die mittlere Entfernung optimiert.
- Weitere Sehhilfe wird nicht mehr benötigt: Nach der Linsenimplantation benötigen Patienten keine zusätzliche Sehhilfe mehr, egal ob bei Kurzsichtigkeit, Weitsichtigkeit oder Alterssichtigkeit.
- Sehr gut geeignet für besonders aktive Personen: Ideal für Menschen, die aktiv Sport treiben, Hobbys nachgehen oder viel am Computer arbeiten, da sie eine dauerhafte Korrektur bieten und die Abhängigkeit von Sehhilfen wegfällt.
- Gute Sicht auch im Nahbereich: Früher oder später trifft die Alterssichtigkeit alle Menschen, weshalb viele sich für eine Multifokallinsen-Implantation entscheiden, um wieder problemlos im Nahbereich lesen zu können. Auch bei Grauem Star bietet die Multifokallinse klare Sicht in der Nähe. Erfahrungsberichte bestätigen die verbesserten Seh-Erfahrungen nach der Behandlung. Bei der Entscheidung zwischen Multifokal- und Monofokallinsen spielt vor allem die zu erwartende Lebensqualität eine wichtige Rolle.
Für wen sind Multifokallinsen geeignet?
Der Einsatz von Multifokallinsen kann für viele Patientinnen und Patienten sinnvoll sein, insbesondere für diejenigen, die nach der Grauer-Star-Operation eine gute Sehfähigkeit in der Ferne und Nähe wünschen. Diese Linsen ermöglichen eine verbesserte Sicht in verschiedenen Entfernungen, da sie mehrere Brennpunkte haben und den Patienten somit eine gewisse Unabhängigkeit von Sehhilfen ermöglichen. Insbesondere aktive Menschen profitieren von dieser Linsenart.
Welche künstliche Linse eignet sich besser?
Es gibt keine universelle „beste“ künstliche Linse, da die Wahl der Linse von den individuellen Bedürfnissen und Sehanforderungen jedes Patienten abhängt. Multifokallinsen bieten den Vorteil einer verbesserten Sehfähigkeit in unterschiedlichen Entfernungen, während Monofokallinsen in der Regel für eine klare Sicht in einer bestimmten Entfernung optimiert sind. Es ist wichtig, dass ein Experte oder eine Expertin die spezifischen Bedürfnisse der betroffenen Personen sorgfältig bewertet und gemeinsam mit Ihnen die am besten geeignete Linsenoption auswählt. Welche Linsenart für Ihre Augen und Ansprüche am besten geeignet sind, besprechen wir gerne mit Ihnen persönlich.
Multifokallinsen-Erfahrungen unserer Patienten
Diese Inhalte wurden von der medizinischen Leitung von CARE Vision geprüft.
Unser medizinisches Leitungsteam besteht aus Dr. med. Ulrich Engelskirchen, Fachärztin für Augenheilkunde Raquel Socías, Dr. med. Erik Wölfel, Dr. med. Robert Wagner und Facharzt für Augenheilkunde Carlos Salazar. Sie sind für die Aus- und Weiterbildung und Unterstützung der CARE Vision Augenärzte verantwortlich. Durch ihre regelmäßige Teilnahme an Konferenzen und Fortbildungen sowie ihre langjähre Erfahrung im Bereich der refraktiven Chirurgie sichern sie kontinuierlich die fachliche Exzellenz von CARE Vision.