Augen beim Wintersport besser schützen

Der Sommer ist vorbei, aber das ist besonders für Wintersportfans kein Grund zur Traurigkeit. Jetzt beginnt die Skisaison. Um die sportlichen Tage auf der Skipiste nicht zu gefährden, sollten Wintersportler besonders auf einen guten Sonnenschutz der Augen achten. Die starke Sonneneinstrahlung in den Bergen kann sonnenbrandähnliche Verletzungen auf der Hornhaut und auf der Bindehaut verursachen. Diese Erkrankung wird im Volksmund gerne als „Schneeblindheit“ bezeichnet. Damit es erst gar nicht zu einer Erkrankung kommt, sollten Skifans immer eine wintersportgeeignete Sonnenbrille tragen. Diese rundum geschlossenen und eng anliegenden Brillen schützen nahezu 100 % vor der gefährlichen UV-Strahlung. Beim Kauf einer Gletscherbrille sollte immer darauf geachtet werden, dass die Brille CE-zertifiziert ist und der Schutzkategorie 4 entspricht. Diese Informationen finden sich meist auf dem Brillenbügel. Übrigens sollten Skifahrer auch bei bewölktem Wetter oder Schneefall nicht auf die Schutzbrille verzichten, da die UV-Strahlen die Wolkendecke durchdringen und durch die Reflektion auf dem Schnee gefährlich bleiben.

Rundum geschlossene Gletscherbrillen schützen vor nahezu 100 % der UV Strahlung

Achtung Wintersonne!

Im Winter kann die Sonne nicht nur auf der Skipiste, sondern auch im ganz normalen Alltag zu einer Belastung für die Augen werden. Die Wintersonne steht sehr tief am Himmel und es entstehen häufige Wechsel von Licht und Schatten. Diese Lichtverhältnisse führen zu unangenehmen Blendeffekten, die die Augen belasten und ermüden können. Besonders intensiv wirken diese Blendeffekte in einer verschneiten Winterlandschaft, da der Schnee das einfallende Sonnenlicht reflektiert. Unseren Augen wird dadurch das Umstellen von hell auf dunkel, die sogenannte Adaption, erschwert. Durch das reflektierte Sonnenlicht kann die Netzhaut ausbleichen und Folgeerkrankungen der Augen auslösen. Besondere Vorsicht ist übrigens für Autofahrer geboten.

Durch diese problematischen Lichtverhältnisse erhöht sich die Unfallgefahr. Man sollte sowohl am Steuer als auch bei langen Spaziergängen in der winterlichen Sonne immer eine Sonnenbrille tragen. Sie schützt nicht nur vor der starken UV-Strahlung, die durch die Schneereflektion um 95 Prozent verstärkt wird, sondern erleichtert unseren Augen auch den Umgang mit den wechselnden Lichtverhältnissen.

Trockene Augen

Viele Menschen leiden gerade in der kalten Jahreszeit unter trockenen, brennenden und geröteten Augen. Woher kommen diese Beschwerden? Um in geschlossenen Räumen Wärme und Behaglichkeit zu schaffen, drehen wir die Heizung auf. Die trockene Heizungsluft entzieht unseren Augen viel Feuchtigkeit. Wird der Tränenfilm durch die Heizungsluft dünner, trocknen unsere Augen aus. Vorbeugend sollte man auch im Winter die Räume zweimal am Tag für ca. fünf Minuten durchlüften und ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen. Eine Schale mit Wasser auf der Heizung reichert die Luft im Raum mit Feuchtigkeit an. Unsere Augen fühlen sich gleich viel besser!

Dr. med. Wölfel, Facharzt für Augenheilkunde bei CARE Vision hat uns  im Interview weitere Fragen zum Thema Schneeblindheit beantwortet

Welche Symptome treten bei einer Photokeratitis auf?
Dr. Wölfel: „Etwa sechs bis acht Stunden nach dem Aufenthalt in der Sonne leidet der Betroffene unter Symptomen wie erhöhter Lichtempfindlichkeit, stechenden Schmerzen in den Augen, einem starken Fremdkörpergefühl, geröteten, tränenden und geschwollenen Augen sowie Sehstörungen. Eine Photokeratitis ist sehr schmerzhaft und der Gang zum Augenarzt ist unvermeidlich. Durch das reflektierte Sonnenlicht kann die Netzhaut Schaden nehmen und Folgeerkrankungen der Augen auslösen. “

Wie wird die Photokeratitis behandelt?
Dr. Wölfel: „Der Arzt verschreibt antibiotische Augentropfen oder Salben gegen die Entzündung. Der Patient sollte sich in abgedunkelten Räumen aufhalten und die Augen mit einem kühlenden Umschlag abdecken. In der Regel heilt die Entzündung dann innerhalb von zwei bis drei Tagen ab. Beschwerden wie Kopfschmerzen und Sehstörungen können aber noch mehrere Wochen anhalten.“

Wie kann man sich beim Wintersport und im Alltag am besten schützen?
Dr. Wölfel:
„Sonnenbrillen bieten den besten Schutz vor der starken UV-Strahlung im Winter. Skifahrer sollten eine sogenannte Gletscherbrille tragen. Sie ist rundum geschlossen und filtert nahezu 100 Prozent der Sonnenstrahlen. Wichtig ist, dass die Brille der Schutzkategorie 4 entspricht und CE-zertifiziert ist. Man findet diese Informationen auf dem Brillenbügel. Übrigens sollten Wintersportler auch bei bewölktem Wetter nicht auf die Sonnenbrille verzichten. Die UV-Strahlen durchdringen die Wolkendecke und bleiben durch die Schneereflektion gefährlich. Im Alltag, beim Autofahren und bei winterlichen Spaziergängen bietet eine normale Sonnenbrille ausreichenden Schutz.“ Diese Hinweise ersetzen nicht den Besuch beim Augenarzt.

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