Kontaktlinsen haben Vorteile. Es gibt jedoch einiges bei ihrer Handhabung zu beachten. Auch gibt es Risiken wie mögliche Augeninfektionen zu bedenken. Dr. med. Julia Esser, Fachärztin für Augenheilkunde beantwortet Fragen in einem Interview zu diesem Thema.
Frage: Was ist der Vorteil von Kontaktlinsen gegenüber einer Brille?
Dr. med. Julia Esser: „Kontaktlinsen bieten zunächst natürlich den ganz einfachen Vorteil, dass sie unsichtbar sind und so den Träger in der Freizeit, zum Beispiel im Sommerurlaub, oder auch beim Sport viel weniger beeinträchtigen als eine Brille. In manchen Fällen ist der Einsatz von Kontaktlinsen aber auch aus medizinischer Sicht sinnvoll. Zum Beispiel werden Kontaktlinsen zur Korrektur sehr hoher Fehlsichtigkeit (+/- 8 Dioptrien) oder zur Behandlung von Hornhautverkrümmungen eingesetzt. Von Vorteil sind sie auch dann, wenn beide Augen eine unterschiedliche Sehstärke aufweisen. Wer aber dauerhaft auf eine Sehhilfe verzichten möchte, oder Schwierigkeiten bei der Handhabung der Kontaktlinsen hat, sollte über eine Augenlaserkorrektur nachdenken.“
Frage: Welche Anwendungshinweise sollte ein Kontaktlinsenträger unbedingt beachten?
Dr. med. Julia Esser: „Kontaktlinsen sind längst nicht so einfach zu handhaben wie eine Brille und gewisse Hygienemaßnahmen sollten von jedem Kontaktlinsenträger beachtet werden. Bevor die Linsen in das Auge eingesetzt bzw. aus dem Auge entfernt werden, sollte man sich gründlich die Hände waschen. Es sind nicht nur Bakterien, die über ungewaschene Hände auf die Linse gelangen können, sondern auch Reste von Cremes oder MakeUp. Besonders die Oberflächen weicher Linsen sind nämlich für Cremeablagerungen anfällig. Man sollte seine Linsen morgens und abends mit einer speziellen Reinigungslösung säubern und niemals einfach nur mit Wasser, denn im Leitungswasser tummeln sich sogenannte Mikroorganismen. Sie können sich auf der Kontaktlinse festsetzen und Augeninfektionen verursachen. Durch das regelmäßige Tragen der Linsen bildet sich auf deren Oberfläche ein sogenannter Biofilm, der aus Fetten und Eiweißen besteht und einen Nährboden für Keime und Bakterien bietet. Durch die tägliche Reinigung der Linsen wird dieser Biofilm entfernt. Der Träger sollte auch den Aufbewahrungsbehälter regelmäßig auswechseln. Den meisten Reinigungsprodukten liegt ein frischer Behälter bei.“
Frage: Welche Krankheiten drohen bei unsachgemäßer Handhabung der Linsen?
Dr. med. Julia Esser: „Wenn der Träger sich nicht an die Hygienemaßnahmen hält, können die Bakterien, Pilze und Amöben, besonders die so genannten Acantamöben, die sich auf der Linsenoberfläche eingenistet haben, schwere Infektionen an der Hornhaut verursachen. Bei Betroffenen zeigen sich dann häufig Symptome wie starke Rötungen der Augen, starkes Brennen bis hin zu Schmerzen, ein fremdkörperartiges Gefühl, vermehrter Tränenfluss, Schleimbildung am Auge und eine verschleierte Sicht.“
Frage: Was ist zu tun, wenn man unter diesen Symptomen leidet?
Dr. med. Julia Esser: „Man sollte in jedem Fall sofort die Linsen aus den Augen entfernen und umgehend einen Augenarzt aufsuchen. Bleiben die Symptome unbehandelt, kann eine dauerhafte Schädigung des Sehvermögens die Folge sein.“
Frage: Welche Ratschläge geben Sie für den Kauf von Kontaktlinsen?
Dr. med. Julia Esser: „Lassen Sie sich immer von einem Spezialisten für Kontaktlinsen beraten, der das passende Modell findet und die Linsen auch anpasst. Er informiert zudem umfangreich über die richtige Pflege und Handhabung der Linsen, damit die oben angesprochenen Probleme gar nicht erst entstehen. Der Experte hilft auch bei der Entscheidung für eine weiche oder eine harte Kontaktlinse. Sollen die Linsen nämlich täglich getragen werden, empfiehlt sich die harte und weniger anfällige Linsenvariante. Weiche Linsen eigenen sich hingegen für Menschen, die nur gelegentlich auf ihre Brille verzichten möchten. Von einem Kontaktlinsenkauf im Internet würde ich übrigens abraten. Die fehlende Anpassung der Linsen sowie die fehlende Beratung zum Linsentyp und zur hygienisch richtigen Handhabung der Kontaktlinsen erhöhen die Gefahr einer Augenerkrankung in nicht zu unterschätzendem Maße.“
Frage: Wie lange können Kontaktlinsen getragen werden?
Dr. med. Julia Esser: „Formstabile Kontaktlinsen können ohne Probleme bis zu 24 Stunden im Auge verbleiben, wohingegen weiche Linsen nach ungefähr acht Stunden gegen die Brille ausgetauscht werden sollten. Unbedingt würde ich davon abraten, die Kontaktlinsen auch über Nacht zu tragen. Die Augen bekommen durch die Linse und das geschlossene Augenlid im Schlaf zu wenig Sauerstoff. Dieser Ratschlag gilt übrigens auch für Linsen, die speziell für das Tragen über Nacht entwickelt wurden. Für Tages-, Wochen- und Monatslinsen gilt, dass sie nach Ablauf der Tragedauer gegen frische Linsen ersetzt werden sollten. Eine Überschreitung der Tagedauer würde ich keinesfalls empfehlen.“
Ich selbst Trage Kontaktlinsen seit dem ich 18 bin und ich will sie auch nicht missen. Mein Leben hat sich so sehr zum positiven gewendet damals , dass ich wohl nie wieder auf eine Brille umsteigen werde. vielleicht Probiere ich mal bessere Kontaktlinsen aus.
Lieber Herr Winkler, danke für Ihren Kommentar! Es freut uns, dass ihr Leben mit Kontaktlinsen besser ist als mit Brille. CARE Vision ist auf das Augenlasern spezialisiert, um auch von der Sehhilfe Kontaktlinsen zu befreien. Mehr Informationen finden Sie auf der Webseite. Viele Grüße, Ihr CARE Vision Team
Danke für den Tipp, dass Kontaktlinsen ihren Träger beim Sporttreiben viel weniger beeinträchtigen als Brillen. Mein Onkel war Profifußballer und hat deswegen seit Anfang seiner Karriere Kontaktlinsen getragen. Er hatte zum Glück nie Probleme damit und wurde mehrmals Meister von Deutschland mit seiner Mannschaft.
Ich stimme total zu, dass Kontaktlinsen den Träger vor allem beim Sporttreiben viel weniger beeinträchtigen im Vergleich zu Brillen. Mein Onkel ist professioneller Fußballspieler. Zur Korrektur seiner Fehlsichtigkeit hat er deswegen bereits seit Anfang seiner Profikarriere Kontaktlinsen getragen.