Kurz vor Weihnachten haben eBook Reader wieder Hochsaison. Während früher Bücher zu den beliebtesten Weihnachtsgeschenken für Erwachsene und Jugendliche gehörten, sind heute auch eBook Reader nicht mehr unter dem Weihnachtsbaum wegzudenken. Doch kaum macht man sich auf die Suche nach dem passenden eReader, stellt sich häufig die Frage ein: Ist das überhaupt gut für die Augen? Könnte das regelmäßige Lesen auf dem eBook sogar schädlich für die Augen sein?
Schließlich hören wir so häufig, dass stundenlange Computerarbeit und übermäßiger TV Konsum nicht gut für unseren Sehapparat sind. Gehört dann der eBook Reader nicht irgendwie auch in die gleiche Kategorie?
Die erlösende Antwort bereits vorneweg: Nein, das Lesen von eBooks per se ist für die Augen nicht schädlich. Allerdings lohnt es sich, ein paar Punkte dabei zu beachten.
eBook Reader: Der richtige Bildschirm
Das Lesen auf Bildschirmen – egal ob auf Smartphone, Tablet oder Computer hat einen unerwünschten Nebeneffekt: es strengt unsere Augen an. Trotz dem Fakt, dass sich die dahinterstehende Technologie immer weiter entwickelt und die Bildschirme immer schonender für unsere Augen werden, erzeugen alle Licht. Und in eine Lichtquelle zu schauen, ist für unsere Augen anstrengend.
Dies verleitet uns zu der Annahme, auf Papier zu lesen wäre besser als auf einem Bildschirm. Doch nicht so beim eReader: Die meisten eBooks verfügen nämlich über einen Bildschirm mit elektronischer Tinte. Dahinter steckt eine komplett andere Technologie. Bildschirme mit elektronischer Tinte leuchten nicht, sondern sie reflektieren das Licht – genau so, wie ein klassisches Buch aus Papier. Doch Vorsicht, es gibt im Handel auch eBooks mit integriertem Licht. Diese sind demnach aus Sicht der Augenheilkunde nicht empfehlenswert. Doch auch bei den eBooks mit elektronischer Tinte bestehen unterschiedliche Qualitäten. Entscheidend dabei ist, wie viele Grautöne das eBook anzeigen kann. Je besser die Qualität des eBooks, desto stärker sind die Kontraste und das macht das Lesen schonender für unsere Augen.
Davon abgesehen spielt auch die Bildschirmgröße eine Rolle. Die meisten eBooks sind zwischen 6 und 7 Zoll groß. Ein etwas größerer Bildschirm kommt am ehesten dem Format der meisten Bücher nahe und hält uns davon ab, das eBook zu nah an die Augen heranzuziehen. Suchen wir also nach einem möglichst augenfreundlichem eReader, lohnt sich der Kauf eines größeren Modells.
Schriftart und Schriftgröße des Ebooks anpassen
Ebooks können immer mehr. Jede Neuauflage scheint die vorhergehenden Versionen zu toppen. Braucht man diese Zusatzfeatures denn wirklich? An dieser Frage scheiden sich verständlicherweise die Geister. Doch wenn wir nur eine Funktion hervorheben dürften, fiele uns die Entscheidung leicht. Die Möglichkeit, Schriftgröße und Schriftart nach persönlichem Geschmack auswählen zu können, ist für uns das wichtigste Feature – welches auch in zahlreichen Modellen enthalten ist.
- Die Größe der Buchstaben: Eine wirklich sinnvolle Funktion ist die Auswahlmöglichkeit der gewünschten Schriftgröße auf dem eReader. Die ideale Schriftgröße ist individuell unterschiedlich – am Ende entscheidet, was wir als angenehm empfinden. Der eReader sollte auf einer Distanz von mindestens 30 Zentimetern gehalten werden. Die optimale Schriftgröße ist die, mit der der Leser entspannt lesen kann.
- Die Schriftart: Welche Schriftart optimal ist, entscheidet auch hier der Einzelne. Wichtig ist nur, dass sie über Serifen verfügt. Dies sind die kleinen Linien, die den einzelnen Buchstaben quer zur seiner Grundrichtung abschließen. Diese kleinen “Verzierungen” dienen keinesfalls nur zu Gestaltungszwecken. Nein, sie erleichtern das Erkennen der Buchstaben ungemein, was dann wiederum zu einem entspannteren Lesen beiträgt.
Schadet E-Reading den Augen?
Dass das ständige Starren auf Bildschirme nicht vorteilhaft für unsere Augen ist, ist bereits bekannt. Doch schaden Ebooks ebenfalls unseren Augen? Expertinnen und Experten sind der Ansicht, dass die Anstrengung und Ermüdung für unsere Augen nicht so sehr von der Art der Oberfläche abhängt, sondern vom Kontrast zwischen Hintergrund und Gedrucktem. Sogenannte E-Ink-Papiertechnologien stellen das Gedruckte genau so scharf und kontrastreich dar, wie gedruckte Bücher. Dadurch ermüden die Augen nicht so schnell.
Bei der Nutzung von Ebooks ist es ratsam, auf ein geeignetes Umgebungslicht zu achten. Es wird empfohlen, möglichst bei Tageslicht zu lesen oder bei künstlicher Beleuchtung die Intensität zu reduzieren. Wer nicht darauf verzichten möchte, beispielsweise im Park bei hellstem Sonnenschein zu lesen, sollte darauf achten, sich für einen E-Reader mit einer matten Beschichtung zu entscheiden. Diese erlauben das Lesen ganz unabhängig von der Umgebungsbeleuchtung.
Empfehlungen für gesunde Augen beim Lesen
Egal ob auf dem eBook oder im klassischen Papierbuch, schonendes Lesen ist für gesunde Augen wichtig. Dabei lohnt es sich, die folgenden Tipps zu beachten:
- Bei großer Müdigkeit nicht lesen.
- Gleichmäßige Beleuchtung, Schatten und Lichtreflexe vermeiden.
- Schriftgröße/ Bücher so auswählen, dass man auf einer Distanz von 30 bis 45cm entspannt lesen kann.
- Regelmäßig blinzeln – auch wenn es spannend ist!
- Mindestens einmal stündlich eine Lesepause einlegen und einen weit entfernten Punkt fixieren.
Kurz nachgefragt
Es lässt sich nicht pauschal sagen, ob Bücher oder eBooks besser für unsere Augen sind. Es kommt darauf an, welches Ebook wir nutzen und wie wir damit umgehen.
Nein, wer auf den richtigen Umgang und ein gutes Ebook achtet, schadet damit nicht seinen Augen.
Wichtig beim Lesen von Ebooks ist es, auf regelmäßige Lesepausen zu achten und ausreichend zu blinzeln. Das Ebook sollte nicht zu hell und auf die richtige Schriftgröße eingestellt sein.