Tiefenwahrnehmung: Was ist das und wie kann sie sich verändern?

Die Tiefenwahrnehmung ist die Fähigkeit der Augen, unsere Umgebung dreidimensional wahrzunehmen – in Höhe, Breite und Tiefe. Erst durch die Tiefenwahrnehmung können wir abschätzen, wie weit etwas von uns entfernt ist. Dies ist und war früher wie heute überlebenswichtig, denn es ist nicht zuletzt sicherheitsrelevant, etwa im Straßenverkehr. Doch leider kann sich die Tiefenwahrnehmung verändern.

Was ist Tiefenwahrnehmung?

Die Tiefenwahrnehmung ist die Fähigkeit unsere Umgebung in drei Dimensionen wahrzunehmen. Das ist wichtig, um im Alltag gut zurecht zu kommen. Von den ersten Handgriffen am Morgen, wenn wir unser Frühstück zubereiten bis zum Lichtausknipsen vor dem Einschlafen. Sachen vom Boden aufheben, Fahrrad fahren, ein Auto steuern, Ball spielen – bei all diesen Tätigkeiten ist die Tiefenwahrnehmung in besonderem Maße erforderlich. Durch sie können wir mit unserer Umgebung interagieren.

Aus der Tiefenwahrnehmung resultiert auch die Auge-Hand-Koordination, die nach der reinen Wahrnehmung auch das Handeln, also das Interagieren, ermöglicht. Mit ein paar leicht umzusetzenden Übungen und Tätigkeiten kann man gut die Auge-Hand-Koordination fördern.

Welche Arten der Tiefenwahrnehmung gibt es?

Für die Tiefenwahrnehmung ist vor allem gutes monokulares und binokulares Sehen ausschlaggebend:   

  • Monokulares Sehen (mit nur einem Auge): Signale wie Interposition, lineare Perspektive, Licht und Schatten sind dafür verantwortlich, dass jedes Auge unterschiedliche Informationen über ein Objekt erhält.
  • Binokulares Sehen (beide Augen): Durch die Anordnung unserer Augen nebeneinander sehen wir Gegenstände aus zwei leicht unterschiedlichen Perspektiven. Diese beiden Bilder „verrechnet“ das Gehirn zu einem und leitet dabei die für die räumliche Wahrnehmung ausschlaggebenden Informationen Größe und Entfernung ab. Personen, die nur auf einem Auge sehen können, müssen daher mit Einschränkungen im Alltag zurechtkommen.

Kann sich die Tiefenwahrnehmung verändern?

Die Tiefenwahrnehmung ist für das reibungslose Miteinander mit unserer Umwelt sehr wichtig. Manchmal kann sie sich aber verändern – Schwierigkeiten bei zuvor alltäglichen Bewegungsabläufen sind die Folge. Mögliche Ursachen sind:

  • Unscharfes Sehen durch eine sich verändernde Sehschärfe 
  • Schielen: Schielen entsteht, wenn die Augen in unterschiedliche Richtungen fokussieren.
  • Amblyopie: Bekannt auch als träges Auge entsteht sie, wenn sich das Sehvermögen in der Kindheit nicht richtig entwickeln konnte. Um Sehfehler bei Kindern frühzeitig zu erkennen, sollten auch Kinder regelmäßig augenärztlich untersucht werden. 
  • Neuronale Probleme mit einem Auge
  • Traumatisierung eines Auges, etwa durch einen Unfall oder einer starken Krafteinwirkung

Veränderungen in der Tiefenwahrnehmung bedürfen einer augenärztlichen Abklärung und unter Umständen der Einleitung einer geeigneten Behandlung. Bei Veränderungen der Sehkraft wie etwa durch die Entstehung oder Verstärkung einer Fehlsichtigkeit kann unter Umständen eine Augenlaserkorrektur oder Linsenbehandlung Abhilfe schaffen, sobald sich die Sehschärfe stabilisiert hat.

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