Evolutionsgeschichte Auge: Wie sich das menschliche Auge entwickelt hat

Evolutionsgeschichte Auge: Wie sich das menschliche Auge entwickelt hat

Die Natur hat über eine halbe Milliarde Jahre lang gearbeitet, um uns Menschen unsere faszinierend ausgeklügelten Sehapparate zu schenken. Tatsächlich gelten unsere Augen als Paradebeispiel für eine gelungene Evolution. 

Schon die frühen Einzeller konnten Licht wahrnehmen. Sie bestanden aus einer einzigen Lichtsinneszelle – der einfachsten Form eines Auges. Durch diese Lichtzellen ist es einigen Tieren wie zum Beispiel den Quallen möglich, zwischen Hell und Dunkel zu unterscheiden.

Wer nun denkt, das menschliche Auge entscheide sich von denen solcher Tierarten enorm, hat weit gefehlt. Auch wenn es schwer vorstellbar ist: Unsere Sehzellen stammen von einem Urahnen, den wir mit den Würmern teilen. Noch heute haben wir die gleichen lichtempfindlichen Zellen wie der Meereswurm Platynereis dumerilii, der als lebendes Fossil gilt[1]. Die lichtempfindlichen Zellen sind noch immer ein wichtiger Bestandteil unserer Augen und waren ursprünglich im Gehirn angesiedelt. Sie haben sich während der Evolution nach und nach ausgestülpt und bilden heute die Sehzellen (Stäbchen und Zäpfchen) der Netzhaut. Einige der Zellen sind im Gehirn verblieben und regeln unseren Tag-Nacht-Rhythmus.

Der Vorläufer des menschlichen Linsenauges ist übrigens das Blasenauge, das heute noch bei Weinbergschnecken zu finden ist. Bei diesen Tieren liegt das Auge in Form einer Blase in einem kleinen Loch unter einer Hautschicht. Ganz ähnlich entstehen übrigens auch unsere Augen im Mutterleib: In der embryonalen Entwicklungsphase bildet sich aus Hirngewebe zunächst eine kleine Blase, die im Laufe der Schwangerschaft zu unseren Augen heranwächst.

[1] Europäisches Laboratorium für Molekularbiologie EMBL (Heidelberg)

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